Nachhaltig Geld sparen

Wenn du deinen persönlichen Haushaltsplan erstellt und diesen automatisiert hast, dann wird es Zeit den Plan zu optimieren um noch bessere Ergebnisse damit zu erzielen. Du solltest versuchen deine Sparrate und vor allem deine monatliche Investitionsrate so hoch wie möglich zu bekommen.

Im letzten Artikel habe ich dir gezeigt wie du deine Fixkosten extrem reduzieren kannst und das ganz schnell und mit wenig Aufwand. Im heutigen Artikel möchte ich den Bereich „Leben und Spass“ des Haushaltsplans etwas genauer betrachten.

Durch das System hast du ein festes Budget, ca. 25% deines Gehalts, was du jeden Monat zur freien Verfügung hast. Davon bezahlst du dein Essen, Kinobesuche, Benzin, die Drinks im Club und was sonst noch so anfällt. Dieses Geld kannst du ausgeben ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, da du ja bereits automatisch alle Rechnungen bezahlt, Geld gespart und investiert hast.

Trotzdem solltest du auch hier versuchen Einsparpotenziale zu finden. Nicht hier einen Euro, da ein paar Cent, nein, auch hier gilt wie bei den Fixkosten: Konzentriere dich auf die großen Dinge.

Der Spar-Jojo-Effekt

Ich habe dir im letzten Artikel gezeigt wie du in nur wenigen Stunden deine Fixkosten radikal reduzieren kannst und so langfristig und nachhaltig Geld sparen kannst. Bei den variablen Kosten ist das etwas anders…

…du musst mit kleinen Schritten anfangen!

Unser Konsumverhalten hat sich über Jahre hinweg eingeschlichen und wir haben uns daran gewöhnt. Wenn du jetzt versucht statt 800€ im Monat nur noch 300€ auszugeben, dann wird das wahrscheinlich nicht funktionieren. Früher oder später bist du durch die große Einschränkung frustriert und fällst in deine alten Verhaltensmuster zurück.

Du kannst das mit einer Diät vergleichen: Viele Menschen die Abnehmen wollen, versuchen von heute auf morgen nur noch die Hälfte zu essen. Dadurch erzielt man zwar schnell ein Ergebnis, aber es wird selten nachhaltig sein. Nach einigen Tage oder Wochen fallen diese Menschen wieder in ihre alten Essgewohnheiten zurück. Da ihr Körper während der Crashdiät auf Sparflamme geschaltet hat, ist der Grundumsatz gesunken und man nimmt nun noch schneller zu. Das ist der Jojo-Effekt!

Beim Sparen gibt es ein ähnliches Verhalten: Wenn du dich morgen dazu entschließt nur noch die Hälfte auszugeben, dann geht das möglicherweise ein paar Tage oder sogar Wochen gut. Irgendwann überwältigen dich aber der Stress und die Einschränkungen. An diesem Punkt gibst du wahrscheinlich nicht nur wieder so viel aus wie am Anfang, sondern belohnst dich möglicherweise sogar noch mit etwas dafür dass du gespart hast.

Jetzt hast du effektiv sogar noch mehr Geld ausgegeben als du es normalerweise machen würdest. Sobald du das realisierst, bist du frustriert und lässt das Sparen erst mal wieder sein: Der Spar-Jojo-Effekt!

Nachhaltig und Erfolgreich Geld Sparen

Nun weißt du wie du es nicht machen solltest. Dein oberstes Ziel ist Nachhaltigkeit. Du musst dein Verhalten analysieren und Schrittweise ändern.

So sieht eine gute Diät aus: Um wirklich langfristig abzunehmen suchst du dir die größten Angriffspunkte heraus: Ernährung und Sport

In diesen Bereichen änderst du dann langsam und Schritt für Schritt dein Verhalten. Du fängst nicht an 7-mal die Woche Sport zu machen und nur noch die Hälfte zu essen, sondern beginnst mit 2 oder 3 Sporteinheiten die Woche und steigerst dich langsam. Bei deinem Essen versucht du nach und nach ungesunde Dinge durch gesunde Lebensmittel zu ersetzen. Nur durch eine solche nachhaltige Veränderung deiner Gewohnheiten kannst du wirklich abnehmen.

Und diese Vorgehensweise funktioniert auch bei deinen Finanzen!

Überlege dir für welche 3 – 5 Dinge du das meiste Geld im Monat ausgibst (nur von deinen variablen Kosten aka. Spassgeld). Bei mir sind es folgende:

  • Essen gehen
  • Benzin
  • Drinks in Bars und Clubs

Was bei dir die größten Punkte sind weißt du mit Sicherheit selber am besten.

Nun geht es darum sich auf diese Bereiche zu konzentrieren und die Gewohnheiten zu ändern. Dabei sollte man sich unbedingt realistische Ziele setzten und nicht von heute auf morgen alles umwerfen. Denn wie bereits gesagt, wir wollen eine nachhaltige Veränderung erreichen.

An meinen 3 größten Punkten zeige ich dir wie du vorgehen kannst:

Essen gehen

Ich liebe es gut essen zu gehen, bis vor ein paar Monaten war ich mindestens 2-mal am Wochenende mit meiner Freundin in einem Restaurant essen. Dabei habe ich auch nie auf den Preis geachtet, da ich für gutes Essen auch gerne Geld ausgebe. Meine monatlichen Ausgaben dafür lagen bei 350 – 400€ im Monat.

Als ich dann angefangen habe bewusster mit meinem Geld umzugehen, habe ich auch versucht mein Verhalten zu ändern. Das ging aber nicht von heute auf morgen. Stattdessen habe ich einen Plan erstellt wie ich über die nächsten Monate Schrittweise die Ausgaben reduzieren kann: Mein Plan war es jeden Monat ein Mal weniger essen zu gehen:

MonatRestaurant Besuche
Februar8
März7
April6
Mai5
Juni4

Dadurch konnte ich auch meine monatlichen Ausgaben reduzieren, von 400€ auf ca. 200€. Und das funktioniert nun schon sehr lange, da ich mein Gehirn überlistet habe und meine Gewohnheiten schleichend umgestellt habe. Hätte ich sofort komplett aufgehört in Restaurants zu gehen, dann wäre ich mit Sicherheit schnell frustriert gewesen und wäre gescheitert.

Benzin

Ich habe im Monat ca. 200€ für Benzin ausgegeben da ich Wochenendpendler bin und ca. 35.000 km im Jahr fahre. Jedes Wochenende fahre ich knapp 500km mit dem Auto. Auch zur Arbeit, die ca. 7km von mir entfernt ist, bin ich jeden Tag mit dem Auto gefahren.

Ich habe nach Möglichkeiten gesucht um diese Kosten zu reduzieren, hier musst du einfach kreativ sein, es gibt immer einen Weg.

Nach etwas überlegen habe ich mich dazu entschlossen den Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad zu fahren und auf meinen langen Fahrten am Wochenende entweder jemanden mitzunehmen (Mitfahrgelegenheit) oder mit dem Fernbus zu fahren.

Fernbusse und Mitfahrgelegenheiten kann ich eigentlich gar nicht leiden, da ich so weniger flexibel und von anderen abhängig bin. Deshalb habe ich mich langsam ran getastet und anfangs nur meine größten Strecken, die gut planbar waren bei einer Mitfahrzentrale eingestellt. Nach und nach, da ich mich daran gewöhnt hatte, habe ich immer kürzere Strecken eingestellt und habe auch immer häufiger das Angebot der verschiedenen Fernbusse genutzt.

Beim Arbeitsweg dasselbe: Anfangs bin ich nur 2-mal die Woche mit dem Fahrrad gefahren, der Weg war noch anstrengend und es hat keinen Spass gemacht. Nach einer Weile hatte ich mich daran gewöhnt und wurde auch fitter, so dass ich irgendwann 3-mal die Woche und dann 4-mal die Woche mit Fahrrad gefahren bin. So mache ich es immer noch, nur freitags nutze ich noch mein Auto.

Durch diese Veränderungen gebe ich nun seit einigen Monaten nur noch ca. 120€ im Monat für Benzin aus und habe dadurch jeden Monat 80€ mehr zum Sparen und investieren.

Drinks in Bars und Clubs

Mit Freunden in der Bar, ein paar Bier bei einem Fußballspiel oder ein Gin Tonic im Club. Ich bin oft und gerne abends unterwegs. Getränke sind meistens sehr teuer und an einem solchen Abend kann man auch gerne mal den Überblick über seine Ausgaben verlieren.

Um hier meine monatlichen Ausgaben zu reduzieren bin ich genau gleich vorgegangen wie beim essen gehen. Ich habe mir einen Plan mit der Schrittweisen Reduzierung meiner Ausgaben gemacht und dadurch mein Verhalten geändert. Dadurch kann ich nun monatlich 150€ mehr Geld investieren!

Das Geld sparen ist kein Sprint sondern ein Ausdauerrennen

Schau dir deine größten monatlichen Ausgaben an, analysiere sie und überlege dir wie du sie reduzieren kannst. Sei dabei kreativ, rede mit anderen darüber wie sie möglicherweise in diesem Bereich sparen.

Versuch dein Verhalten in kleinen Schritten zu ändern und setzte dir monatliche Ziele. Bleib dabei realistisch. Das Geld sparen ist kein Sprint sondern ein Ausdauerrennen, nur nachhaltige Veränderungen bringen langfristige Ergebnisse und Erfolg!

„Wer sichere Schritte tun will, muss sie langsam tun“ Johann Wolfgang von Goethe