NISCHENSEITE #10 Rechtliche Pflichten als Webseitenbetreiber

Im heutigen Artikel stelle ich dir ein sehr leidiges aber wirklich wichtiges Thema vor das einige gerne vergessen oder verdrängen: rechtliche Pflichten als Webseitenbetreiber!

Als Inhaber einer Webseite musst du einige Gesetze beachten, vor allem wenn du mit deiner Seite Geld verdienen möchtest. Hältst du dich nicht an diese Gesetze kann es ganz schnell zu einer Abmahnung kommen und du musst eine Strafe zahlen. Aber keine Sorge, wenn du die folgenden Dinge einhältst solltest du auf der sicheren Seite sein.

Obwohl ich die nachfolgenden Tipps ausführlich recherchiert habe, möchte ich dir hier darauf hinweisen das ich kein Jura studiert habe und ich nicht für die Richtigkeit der Angaben garantieren kann. Wenn du ganz sicher gehen möchtest solltest du dir professionelle Unterstützung von einem Anwalt holen.

Auf folgende Dinge solltest du bei deiner Nischenseite auf jeden Fall achten:

Impressum

Jede Webseite muss in Deutschland eine sogenannte Anbieterkennzeichnung, also ein Impressum, haben. Das Impressum sollte für deine Leser einfach zu finden sein, also direkt in deinem Menü, der Sidebar oder im Footer Bereich deiner Nischenseite.

Du kannst dir ein Impressum ganz einfach und kostenlos mit einem Generator erstellen lassen. Diese 2 Anbieter kann ich empfehlen: e-recht24.de, anwalt.de

Datenschutzerklärung

Einige deiner Tools, wie Google Analytics oder auch ein Social Media Plugin, speichern Daten deiner Leser. Auf diese Datenspeicherung musst du deine Leser laut Datenschutzrecht hinweisen. Auch diese Datenschutzerklärung muss einfach zu finden sein, weshalb ich sie auch immer in den Footer Bereich meiner Seite integriere.

Auch für die Datenschutzerklärung gibt es Muster die du generieren lassen kannst, zum Beipiel auf e-recht24.de, anwalt.de oder rechtsanwalt-schwenke.de.

Haftungsausschluss

Um dein Risiko einer Abmahnung weiter zu verringern solltest du auf jeden Fall einen Haftungsausschluss, auch Disclaimer genannt, in deine Seite integrieren. In einem Haftungsausschluss weist du auf die inhaltliche Verantwortung fremder Inhalte und Links auf deiner Seite hin.

Auch diesen kannst du auf den 3 oben genannten Seiten, kostenlos erstellen lassen.

Ein solcher Haftungsausschluss schützt dich aber nicht wenn du bewusst rechtswidrige Links auf deiner Webseite veröffentlichst, deshalb überprüfe immer was du verlinkst.

Urheberrecht

Das Urheberrecht ist der wahrscheinlich häufigste Grund von Abmahnungen. Ich denke jeder weiß was damit gemeint ist, trotzdem hier nochmal der Hinweis: Du darfst keine Inhalte (Texte, Bilder. usw…) dritter auf deiner Seite veröffentlichen ohne die Zustimmung des Urhebers.

Du darfst also nicht einfach Bilder bei Google suchen und in deine Seite einbinden, so etwas kann dich ganz schnell ein paar hundert Euro kosten!

Es gibt ganz einfache Wege und Tools wie du an legale Bilder für deine Nischenseite kommst, dazu werde ich in einem späteren Artikel mehr erzählen.

Den Urheberrecht-Hinweis kannst du in deiner Haftungsausschluss Seite integrieren (z.Bsp. bei e-recht24.de schon dabei)

Werbung

Werbung muss in Deutschland als solche gekennzeichnet werden, daher solltest du Werbebanner und Werbelinks als solche Kennzeichen.

Jugendschutz

Falls du eine Nischenseite zu einem nicht jugendfreien Thema hast, dann musst du als Startseite einen Hinweis darauf geben und den Leser fragen ob er älter als 18 Jahre ist.

Vermeide pornografische Bilder und ähnliche Inhalte am besten komplett. Falls du dir nicht sicher bist was erlaubt ist und was nicht, kannst du hier das Jugendschutzgesetz einsehen: JuSchG

Wettbewerbsrecht

Vor allem für Betreiber von Online Shops ist dies ein sehr großes und auch komplex Thema. Es umfasst unter anderem Angaben zu:

  • AGB
  • Lieferbedingungen
  • Endpreise und Zusatzkosten (Fracht, Lieferung, Zölle etc.)
  • Zustellkosten
  • Lieferbedingungen
  • Rückgaberecht
  • Umgang mit Beschwerden

Dieses Thema ist wirklich sehr ausführlich und du kannst dich unter e-recht24.de ausführlich darüber informieren, generell kann man aber sagen: alle Angaben auf deiner Webseite, insbesondere zu Produkten, sollten wahrheitsgemäß und möglichst aktuell (zum Beispiel aktuelle AGBs) sein.

Abmahnungen vermeiden

Wenn du die oben genannten Punkte einhältst, solltest du bereits relativ gut gegen Abmahnungen abgesichert sein, aber trotzdem nochmal der Hinweis:

Ich kann dir keine verbindliche rechtliche Auskunft geben da ich kein Anwalt bin. Du solltest dich daher auf jeden Fall selber über das Thema informieren und bei Zweifeln oder Fragen professionelle Hilfe holen.

Gewerbeanmeldung

Einen weiteren rechtlichen Aspekt den du bei deiner Nischenseite beachten solltest ist die Gewerbeordnung (GewO). Da du mit deiner Nischenseite eine Gewinnerzielungsabsicht vorliegt bist du ein Gewerbetreibender und musst deshalb auch ein Gewerbe anmelden.

Das gilt nicht wenn du einen Freiberuf oder freien Beruf, also eine selbständig ausgeübte wissenschaftliche, künstlerische, schriftstellerische, unterrichtende oder erzieherische Tätigkeit ausübst. (Freiberufler)

Du musst also ein Gewerbe anmelden sobald du beabsichtigst einen Gewinn zu erzielen, auch wenn du noch kein Geld verdienst. Das heißt, mit der ersten AdSense Werbung, dem ersten Amazon Link oder dem ersten Banner, bist du verpflichtet ein Gewerbe anzumelden.

Der Weg zum Gewerbeamt

Keine Sorge, ein Gewerbe anzumelden ist gar nicht so schlimm und aufwendig wie es im ersten Augenblick klingt, ich war selber erstaunt wie einfach und unkompliziert es geht.

Du gehst einfach zu deinem lokalen Gewerbeamt und nimmst deinen Personalausweis und etwas Bargeld (je nach Stadt unterschiedlich, ca. 20 – 35€) mit.

Dort füllst du dann das Anmeldeformular aus und gibst als Tätigkeitsbeschreibung Online Marketing oder etwas ähnliches an. Der Sachbearbeiter kann dir da ganz gut weiterhelfen. Das ganze dauert vielleicht 10 Minuten und du bekommst deinen Gewerbeschein direkt ausgestellt.

Das Finanzamt

Nach ca. 2 – 3 Wochen nach deiner Gewerbeanmeldung wirst du Post vom Finanzamt, mit einem Fragebogen zur steuerlichen Erfassung, bekommen.

Hier musst du nun deine persönlichen Daten eintragen und auch die zu erwartenden Umsatz- und Gewinnzahlen für das laufende Jahr. Setze hier nicht zu hoch an, da du sonst Vorauszahlungen leisten musst. Schätze deine Einnahmen lieber konservativ und überlege dir was du als Ausgaben kennzeichnen kannst.

Auf dem Fragebogen kannst du auch auswählen ob dein Einzelunternehmen unter der Kleinunternehmerregelung geführt werden soll. Wenn du die Kleinunternehmerregelung kannst du bis zu einem Jahresumsatz von 17.500e nutzen und sie hat den Vorteil das du keine Umsatzsteuer bezahlen musst.

Das solltest du beachten

  • Wenn du ein Gewerbe nebenberuflich anmelden möchtest, solltest du vorher deinen Arbeitgeber darüber informieren
  • Du kannst das Gewerbe bis zu 3 Monate rückwirkend anmelden
  • Als Arbeitsloser musst du die Arbeitsagentur über deine Gewerbeanmeldung informieren

Zusammenfassung Gewerbeanmeldung

Wenn du mit einer Webseite Geld verdienen möchtest, musst du ein Gewerbe anmelden. Die Anmeldung ist sehr einfach und die Kosten sind auch zu vernachlässigen.

Im Zweifelsfall solltest du mit (d)einem Steuerberater über die beste Lösung in deiner Situation sprechen.

Fazit

Ich weiß das rechtliche Themen oft trocken und langweilig sind, ich habe selber nicht sehr viel Lust darauf, aber trotzdem muss man dieses Thema ernst nehmen und sich ausreichend informieren. Eine Missachtung von Gesetzten und Pflichten kann schnell sehr teuer werden und viel Ärger machen. Nimm dir lieber jetzt etwas Zeit und Aufwand auf dich und verhindere damit das du später Probleme bekommst.

Wenn du dich an ein paar Dinge hältst bist du relativ sicher und du solltest dich von den rechtlichen Aspekten nicht abschrecken lassen, auch nicht von der Gewerbeanmeldung, denn das meiste ist gar nicht so schlimm wie es vielleicht auf den ersten Blick aussieht.