Risikotypen

Risikotypen – Welche Kapitalanlage passt zu mir?

Am Börsenmarkt findet man alle Typen von Menschen, vom risikofreudigen Zocker bis zum konservativen risikoscheuen Anleger. Wer also über seine Kapitalanlage nachdenkt sollte sich vorher überlegen welcher Typ er selber ist. Man muss sich die Frage stellen ob man zum Beispiel mit hohem Schwankungen bei langfristigeren Anlagen klar kommt und so zwischenzeitlich vielleicht mal 10% oder sogar 50% im Minus liegt. Wer mit solchen Schwankungen seiner Kapitalanlage nicht umgehen kann und lieber etwas mehr Sicherheit möchte richtet sich eher konservativ aus und verzichtet auf volatile und hoch spekulative Anlagen.

Das ist die wichtigste Frage die sich jeder Anleger vor seiner Investition fragen sollte, welcher Typ bin ich und mit welchen Verlusten bzw. Schwankungen kann ich umgehen? Wer sich diese Frage gestellt hat kann sich nun Gedanken über seine Vermögensaufteilung machen.

Vermögensaufteilung – die richtige Mischung ist wichtig!

Mehrere Studien haben gezeigt das es bei der (langfristigen) Kapitalanlage nicht darauf ankommt zum richtigen Zeitpunkt das richtige Produkt zu kaufen, sondern das die Performance eines Portfolios maßgeblich von der Vermögensaufteilung abhängt. Das liegt daran das die Aufteilung des Kapitals in Aktien, Bargeld, Fonds, Anleihen, Rohstoffe, usw.  direkt das Risiko und die Chancen eines Portfolios bestimmt.

Diesen Punkt muss man als Anleger unbedingt verstehen! Die richtige Vermögensaufteilung ist das wichtigste bei der Kapitalanlage! Wer nur auf ein Pferd setzt geht ein sehr hohes Risiko ein und kann im schlechtesten Fall sein ganzes Vermögen verlieren. Durch die richtige Vermögensverteilung lassen sich auch Gewinne bei einer schlechten Wirtschaftslage erzielen, da man zum Beispiel auch Gold oder Immobilien im Portfolio hat die dann meistens steigen.

Daher sollte man sich besonders viel Zeit nehmen um seine persönliche Vermögensaufteilung zu planen. Hier mal eine Empfehlung aus der klassischen Portfoliotheorie unterteilt in drei Risikotypen:

Der Konservative

Ein Konservativer Anleger legt besonders Wert auf eine hohe Sicherheit. Sein Ziel ist es eine möglichst sichere Kapitalanlage zu finden die zwar niedrige aber konstante Renditen erzielt ohne große Kursschwankungen. Für einen solchen Anleger empfiehlt sich folgende Vermögensaufteilung:

konservativer Anleger - Kapitalanlage

Man darf diese Vermögensverteilung nur als Richtwert sehen, es gibt natürlich auch andere Möglichkeiten sein Risiko zu bestimmen. In jeder Anlageklasse gibt es riskante Werte mit hohen Schwankungen und weniger volatile Werte, daher kann man auch mit einem höheren Aktienanteil eher konservativ ausgerichtet sein indem man zum Beispiel in sehr stabile Unternehmen investiert die über Jahrzehnte hinweg gewachsen sind und hohe Dividenden gezahlt haben.

Der Ausgewogene

Wer etwas mehr Risiko eingehen möchte und sich ein bisschen chancenorientierter Aufstellen möchte, sollte sein Vermögen etwas ausgewogener anlegen. Ein Anteil von 40 – 50% an sichereren anleihenbasierten und Geldmarkt Investments wird empfohlen, das restliche Vermögen wird in Firmen mit hoher Marktkapitalisierung gesteckt, sogenannte Blue Chips. Neben Aktien kann auch in Rohstoffe, Devisen, Fonds oder Zertifikate investiert werden. Hier mal eine beispielhafte Aufteilung:

ausgewogener Anleger - Kapitalanlage

Der Spekulative

Der Spekulative Anleger legt Wert auf überdurchschnittliche Renditechancen auch wenn diese mit mehr Risiko einhergehen. Verluste die zwischenzeitlich entstehen können müssen weg gesteckt werden. Der Großteil seiner Kapitalanlage ist chancenorientiert, allerdings sollte man auch hier trotzdem zur Absicherung einen Teil in risikolose Anlagen investieren. Ein Anteil von 20% sollte aber ausreichen. Ca. 60% sollten in Aktien und Rohstoffe investiert werden, hier ist aber auch darauf zu achten nicht nur die riskantesten Unternehmen oder StartUps heraus zu suchen sondern solide aber Renditeorientierte Wertpapiere. Wer dann immer noch denkt er muss mehr Risiko eingehen um schnell Reich zu werden kann sich mit 20% oder auch weniger an hoch riskanten Anlagen wie kleine Nebenwerte, Knock-Out Zertifikate oder was es sonst so am Kapitalmarkt zu finden gibt. Dieses Geld ist dann allerdings eher als „Spielgeld“ anzusehen.

spekulativer Anleger - Kapitalanlage




Vermögensaufteilung überwachen

Egal welcher Rsikotyp man ist und welche Vermögensaufteilung man für sich selber gewählt hat, wichtig ist es sein Portfolio regelmäßig auf die richtige Verteilung zu überprüfen. Wer zu Beispiel ausgewogen investiert und seinem Aktienanteil durch Kursgewinne verdoppelt ist auf einmal ein eher spekulativer Anleger. Hier macht es Sinn Gewinne mit zu nehmen und in sicherere Anlagen um zu schichten.

Fazit

Die Vermögensaufteilung ist die wichtigste Stellgröße wenn es um die Performance eines Portfolios geht und nicht die einzelne Kapitalanlage. Jeder Anleger muss für sich selber feststellen welche Risiken er eingehen möchte und wie er das Risiko durch seine Vermögensaufteilung darstellt. Je höher der Aktienanteil eines Portfolios ist desto spekulativer ist dieses und regelmäßiges „einlösen“ von Gewinnen in sicherere Geldanlagen ist auch ein wichtiger Faktor um erfolgreich zu sein.