Rohstoffe

Wie kann man in Rohstoffe investieren?

Als normaler privater Anleger macht es oft keinen Sinn in physische Rohstoffe zu investieren (ausgenommen Gold und Silber), oder hast du Platz und Lust eine Tonne Kupfer im Keller zu lagern?

Um eben nicht Rohstoffe daheim lagern zu müssen gibt es sehr viele Finanzprodukte die es möglich machen auf die Wertentwicklung von Rohstoffen zu spekulieren.

Rohstoffe sind langfristig gesehen relativ unabhängig von Aktien und Anleihen, was sie für dich zur optimalen Beimischung für dein Depot macht. Durch das Diversifizieren deines Depots mit Rohstoffen verbesserst du also das Rendite und Risiko Verhältnis.

Mit Zertifikaten sind Investments in einzelne Rohstoffe wie Kupfer, Öl, Gold, Silber oder in Rohstoffindizes möglich. Auch Bonus- oder Discountvarianten, die das Risiko abfedern, stehen zur Auswahl. Einige Papiere bilden sogenannte Baskets ab und kombinieren Rohstoffe. So gibt es Papiere, die auf Agrarrohstoffe oder ausschließlich auf Industriemetalle setzen.

Du kannst auch mit Hilfe von gemanagten Fonds in Rohstoffe investieren. Ob Fonds oder Zertifikate, die Produkte investieren meist über Futures in Rohstoffe.

Risiken im Futurehandel mit Rohstoffen

Beim Futurehandel von Rohstoffen solltest du besonders auf zwei Dinge achten: das Währungsrisiko und das sogenannte Rollen.

Währungsrisiko

Da der Handel von Rohstoffen meistens in US-Dollar erfolgt birgt das ein sehr hohes Risiko für Anleger aus dem Euro Raum. Denn nicht nur die Preisentwicklung des Rohstoffs selbst beeinflusst die Rendite, sondern auch der Wechselkurs spielt eine maßgebliche Rolle. Es gibt unzählige Produkte die solche Währungsrisiken absichern und diese solltest du bevorzugen, auch wenn sie ein bisschen teurer sind.

Rollen

Auf den Terminmärkten werden Futures auf einzelne Rohstoffe gehandelt. In der Regel sind diese Börsen sehr liquide und transparent. Allerdings haben diese Kontrakte begrenzte Laufzeiten. Die Emittenten von Fonds oder Zertifikaten verkaufen daher kurz vor Ablauf der Frist den betreffenden Kontrakt und kaufen einen neuen mit einer längeren Laufzeit, um nicht plötzlich tatsächlich Rohstoffe geliefert zu bekommen

Dieser Vorgang heißt unter Fachleuten ‚Rollen‘. Was harmlos klingt, hat gravierende Konsequenzen, es kann zu deutlichen Verlusten, aber auch zu Gewinnen kommen.

Ist der neue Future teurer als der alte, spricht man von Contango. In dieser Situation entstehen Rollverluste, da anteilig weniger Kontrakte gekauft werden können. Aber auch der umgekehrte Fall ist denkbar: Hier ist der nächste Future billiger als der aktuelle, so dass ein Gewinn entsteht. Experten nennen das Backwardation. Jetzt erzielst du positive Rollerträge.

Edelmetalle

Gold gilt als krisensicheres Investment und als sicherer Hafen in unsicheren Börsenzeiten. Doch die Vergangenheit hat gezeigt, dass auch Gold keinesfalls eine Garantie für eine positive und kontinuierliche Wertentwicklung ist.

Gold gilt als krisensicheres Investment. Wenn die Märkte nervös sind, Kurse einbrechen oder Katastrophen die Welt erschüttern, schlägt die Stunde des Edelmetalls. Dann verkaufen Investoren Aktien und legen sich Goldbarren in den Tresor. Gut, wenn dein Tresor schon voll damit ist.

Gold gewinnt meist auch an Wert, wenn der Dollar Schwäche zeigt. Wenn das Vertrauen in die nach wie vor wichtigste Währung der Welt leidet, steigt die Nachfrage nach Gold als sicherer Hafen.

Doch auch der Goldpreis unterliegt starken Schwankungen. So verloren Investoren, die 1988 Gold kauften und ein Jahrzehnt später verkauften, rund drei Prozent pro Jahr. Ein Investment in Gold ist also keinesfalls eine Garantie für eine positive und kontinuierliche Wertentwicklung. Tatsache ist aber, dass das Edelmetall eine der geringsten Schwankungsbreiten am Rohstoffmarkt aufweist.

Dennoch sind die Kursausschläge viel höher als bei erstklassigen Staatsanleihen. Im Zuge der Finanzkrise konnte sich der Goldpreis zunächst auf mehr als 1.700 Dollar verdoppeln. Immer mehr Investoren entdeckten Gold als Beimischung für ihr Depot. Vor allem in den Schwellenländern stieg mit dem steigenden Lebensstandard die Nachfrage nach dem Edelmetall.

Gold und Silber eigenen sich also optimal als Beimischung für dein Depot um in Krisenzeiten die Verluste zu minimieren. Am Besten holst du dir ein Bankschließfach und kaufst dir Anlagemünzen (diese bieten gegenüber Barren einen Steuervorteil).

weitere Rohstoffe

Natürlich gibt es unzählige Rohstoffe in die du investieren kannst, besonders Öl sollte ich hier noch erwähnen. Ob Kaffee, Getreide oder jeder andere Rohstoff, irgendwo auf der Welt wird er an einer der Börsen gehandelt und du kannst daran teilnehmen.

Generell würde ich dir empfehlen Rohstoffe wirklich nur als Absicherung des Depots zu verwenden und daher in „große Produkte“ (Öl, Gold, Silber, usw..) zu investieren.